Über mich
Ich habe schon als Kind und junge Frau gern gemalt, bin allerdings immer schnell an meine Grenzen gestoßen, das zu malen, was ich so wunderschön fand, wenn ich mich in meiner Welt umsah. Ich hatte Bleistifte und Buntstifte und Tusche, auch einen Aquarellkasten und sogar ein Sortiment Ölfarben - meine Eltern sahen meine Begeisterung und unterstützten mich mit Malmaterial. Damals war mir gar nicht klar, wie teuer diese Sachen waren! Ich lernte manches, indem ich andere Maler ( in die ich natürlich meist verliebt war ) beobachtete, hatte aber sonst keine Anleitung und blieb dadurch in meinen Möglichkeiten recht eingeschränkt. So geriet die Malerei in den Hintergrund, als ich Mutter wurde.
Als ich dann wieder Raum für Kreativität fand, entdeckte ich die Filzerei und war auf der Stelle der Zauberei mit der Schafwolle verfallen.
Im Sommer 2010 bekam ich gesundheitliche Probleme, die es mir seither unmöglich machten, für Stunden am Filztisch zu stehen. Durch meine Zusage an meine Freundin Hilda , wöchentlich im Blog https://15-im-quadrat.blogspot.de/ ein Bild im Format 15x15 cm auszustellen, war ich aber verpflichtet, mir igend etwas auszudenken und so nahm ich das Zeichnen mit dem Bleistift und später auch Buntstiften wieder auf und kam von da aus auf die Pastellkreiden. Die Kreiden boten mir Darstellungsmöglichkeiten, die ich bis dahin nicht gekannt hatte und mit Hilfe einiger Bücher, die ich geradezu verschlang, und vieler hilfreiche Filmchen auf youtube ( man muß nur "pastelpainting" eingeben ) erschloss sich mir eine ganz neue Welt.
Inzwischen versuche ich auch ab und zu mit Aquarellfarben zu malen, finde es aber als Technik viel schwieriger und übe noch. Der Denkprozess bei der Aquarellmalerei, bei der Lichter von vornherein eingeplant werden müssen, ist dem der Pastellmalerei genau entgegengesetzt, bei der ein Aufbau von Dunkel nach Hell stattfindet.
Überhaupt suche ich noch meinen Weg, Dinge immer weniger zu kopieren ( was allerdings auch richtig Spaß macht! ), als viel mehr meine Wahrnehmung deutlich zu machen. Das ist ein spannender und freudvoller Prozess, der mich mit Sicherheit für den Rest meiner Tage begleiten wird - und eine echte Garantie gegen jede Art von Langeweile :-)
Update im Frühjahr 2019:
Ein wichtiger Teil meines Lebens ist auch das Führen von Skizzenbüchern geworden, die ich gerne unterwegs dabei habe. Ein Skizzenbuch gibt einem das Gefühl, man müsse ja nichts Goßartiges vollbringen, und so lässt es sich darin locker und entspannt zeichnen und malen und kritzeln. Gleichzeitig ist es ein absolut wunderbares Archiv für die Erinnerung. Situationen, in denen ich gezeichnet habe, bleiben mir sehr viel besser in Erinnerung als solche, in denen ich nur fotografiert habe. Zusätzlich schult die Notwendigkeit, dreidimensional Gesehenes auf das zweidimensionale Blatt zu bringen, ungemein sämtliche malerischen Fähigkeiten.
Inzwischen habe ich mir auch die Ölmalerei erschlossen. Die Farben aus nur wenigen Grundfarben zu mischen, immer wieder neu und anders, das ist ein wunderbares Spiel und so ganz anders als das Malen mit Pastellkreiden. Auch der Glanz und das tiefe Leuchten der Farben auf dem Malgrund macht mir viel Freude. Der Bildaufbau ist jedoch dem in der Pastellmalerei sehr ähnlich und mir deshalb sehr vertraut.
In diesem Jahr habe ich es dann doch mit den von mir bisher sehr ungeliebten Acrylfarben versucht. Zu meinem ursprünglichen Malstil passt das schnelle Trocknen der Farben überhaupt nicht und immer noch mag ich das plastikhafte der getrockneten Farbe nicht so richtig. Aber um spielerisch mit Farben und Formen und verschiedensten Oberflächen und einem Bildaufbau aus vielen Schichten zu experimentieren, ist natürlich gerade das schnelle Trocknen ganz wunderbar und ich komme in ganz neue Gestaltungen. Auch das macht wieder viel Spaß, mal sehen, wohin die Reise noch so geht!